Vier Funktionen, die das iPhone nicht hat: Ein Testbericht zum Xiaomi Poco M7 Pro

Vor fünf Jahren verließ ich ein Handygeschäft in der Nähe eines Bahnhofs in Berlin mit einem frisch aktivierten iPhone in der Hand. Damals war ich noch ein treuer Apple-Nutzer mit einer gewissen Besessenheit für das Apple-Ökosystem. Doch erst vor Kurzem hat mich ein Android-Gerät für unter 300 Euro wirklich beeindruckt – das Xiaomi Poco M7 Pro 5G.

Missversteht mich nicht – ich habe Apple nicht über Nacht verlassen. Aber nach unzähligen iPhone-„Innovation“-Runden wurde mir zunehmend bewusst: Die echten Neuerungen bleiben aus, während die Preise in schwindelerregenden Höhen verweilen.

Als ich das Poco M7 Pro zum ersten Mal in der Hand hielt, fragte ich mich: Kann ein Gerät, das weniger als 260 Euro kostet, wirklich den „Pro“-Titel verdienen?

Die Antwort: Es übertraf meine Erwartungen – und bietet sogar vier praktische Funktionen, die Apple-Nutzer seit Jahren vermissen. Heute nehme ich euch aus der Perspektive eines Nutzers in Deutschland mit auf eine detaillierte Reise durch dieses unterschätzte, aber beeindruckende Smartphone.

Erster Eindruck: Günstig, aber nicht billig

Der Frühling in Deutschland ist unberechenbar. In einem Saturn-Elektronikmarkt in der Altstadt von München begegnete ich dem Poco M7 Pro das erste Mal. Die drei Farbvarianten – Grün, Violett und Silber – fielen sofort ins Auge. Kein Metallrahmen, keine Glasrückseite, keine edle Kälte eines Galaxy – und dennoch: Als ich es in der Hand hielt, fühlte es sich erstaunlich solide und ehrlich an.

Ja, das Gehäuse besteht aus Kunststoff. Aber es ist hochwertig verarbeitet. Kein billiges Gefühl – stattdessen: Robustheit und eine gewisse Beruhigung, dass ein Sturz nicht gleich ein Desaster ist. In einem Land, in dem man sich zwischen vollen S-Bahnen und E-Scootern durchschlagen muss, zählt Praktikabilität mehr als Optik.

Und dann waren da noch diese vier unscheinbaren Worte im Prospekt: Kopfhöreranschluss, Infrarot, FM-Radio, erweiterbarer Speicher. Vier Dinge, die das iPhone über Jahre hinweg stillschweigend gestrichen hat – und die ich schmerzlich vermisste.

1. Kopfhöreranschluss: Nostalgie trifft auf Alltagstauglichkeit

Als jemand, der immer noch ein Fan von kabelgebundenen HiFi-Kopfhörern ist, bedeutet mir der klassische 3,5-mm-Klinkenanschluss mehr als jeder USB-C-Adapter es je könnte. Seit Apple diesen Anschluss mit dem iPhone 7 entfernte, begleiteten mich verlorene Adapter wie ein Fluch.

Das Poco M7 Pro aber bringt diesen Anschluss einfach zurück. Kein Aufpreis, kein Zubehör notwendig – einfach reinstecken und genießen. Dieses Gefühl, dass das Gerät für dich arbeitet, statt dich zu zwingen, dich anzupassen, ist Gold wert.

Viele Menschen in Deutschland – vor allem Studierende oder Nutzer mit geringem Einkommen – verzichten bewusst auf teure Bluetooth-Kopfhörer. Für sie ist ein klassischer Anschluss nicht nur günstiger, sondern auch nachhaltiger und langlebiger.

2. FM-Radio: Der Plan B, wenn die Daten knapp werden

„Radio? Wer hört denn noch Radio?“ höre ich oft. Aber stell dir folgende Situation vor: Du fährst von Nürnberg durch das ländliche Bayern, das Netz ist instabil, dein Datentarif fast aufgebraucht.

Genau in solchen Momenten zeigt das FM-Radio des Poco M7 Pro seine wahre Stärke. Ohne einen einzigen Megabyte zu verbrauchen, spielt das Gerät lokale Nachrichten und Musik – zuverlässig, stabil und kostenfrei.

In Deutschland sind günstige Tarife oft datentechnisch begrenzt. Ich selbst nutzte einmal ein Angebot von Drillisch (heute vertreten durch Marken wie sim.de, winsim oder PremiumSIM). Für etwa 5 Euro im Monat gibt es 5 GB – fair, aber schnell aufgebraucht. Das integrierte Radio ist dann keine Spielerei mehr, sondern eine clevere Lösung.

3. Infrarot-Sender: Ordnung im Fernbedienungs-Chaos

Ich gebe es zu: Ich verliere ständig Fernbedienungen. Der Samsung-Fernseher im Wohnzimmer, der Xiaomi-Airfryer in der Küche, das Sony-Soundsystem im Schlafzimmer – jeder braucht seine eigene Fernbedienung. Und alle verschwinden regelmäßig.

Das Poco M7 Pro macht damit Schluss. Mit dem integrierten Infrarot-Sender und einer App wie Mi Remote wird das Smartphone zur Universalfernbedienung. Fernseher, Klimaanlage, Projektoren – alles steuerbar mit nur einem Gerät.

Das ist keine technische Spielerei, sondern praktische Alltagsunterstützung. Gerade in Deutschland, wo Effizienz und Ordnung geschätzt werden, passt diese Funktion perfekt in den Haushalt.

4. Erweiterbarer Speicher: Kontrolle über deine Daten

In den Jahren mit dem iPhone war ich gezwungen, auf iCloud zu setzen. Doch dieses Gefühl, dass deine Fotos eigentlich nicht dir „gehören“, weil sie in einer externen Cloud liegen, störte mich immer mehr.

Das Poco M7 Pro erlaubt dir die Erweiterung via microSD – ich habe eine 256 GB Sandisk-Karte eingesetzt und mein eigenes kleines Datenzentrum geschaffen. Bilder, Videos, Karten – alles lokal, alles unter meiner Kontrolle.

Viele der in Deutschland üblichen Prepaid- und Vertragstarife (z. B. Aldi Talk, Lidl Connect, Congstar) haben begrenzte Datenvolumen. Offline-Inhalte werden dadurch wichtiger – und erweiterbarer Speicher ist der Schlüssel dazu.

Display & Performance: Überraschend hochwertig

Wer bei einem Gerät unter 260 Euro ein schwaches Display erwartet, wird beim Poco M7 Pro eines Besseren belehrt.

Das AMOLED-Display misst 6,67 Zoll, löst in Full-HD auf und bietet eine 120Hz-Bildwiederholrate. Zusätzlich ist es mit Gorilla Glass 5 geschützt. In dieser Preisklasse? Fast ein Alleinstellungsmerkmal.

Ich habe es im sonnigen Münchener Englischen Garten getestet – selbst bei direkter Sonneneinstrahlung war alles klar lesbar. Und beim Scrollen durch Social Media oder beim Streamen auf Netflix fühlt sich alles flüssig und hochwertig an – fast wie bei einem Flaggschiff.

Akku & Laden: Langlebig und leicht

Eine weitere Überraschung war der Akku. Mit 5110 mAh Kapazität hält das Poco M7 Pro bei mir problemlos zwei Tage durch. Selbst bei aktivem 5G und hoher Displayhelligkeit hatte ich abends oft noch 30 % übrig.

Dazu kommt die 45-Watt-Schnellladefunktion, die das Gerät in knapp einer Stunde fast vollständig auflädt. Und das bei einem Gesamtgewicht von nur 190 Gramm – für einen so großen Akku erstaunlich leicht. Das Kunststoffgehäuse hilft hier eindeutig mit.

System & Updates: Nicht überambitioniert, aber solide

Das Gerät kommt mit Android 13 und einem leicht modifizierten MIUI für Poco. Xiaomi garantiert zwei große Android-Updates und vier Jahre Sicherheits-Patches – für ein Budgetgerät mehr als fair.

Die Benutzeroberfläche ist relativ schlank gehalten. Ich persönlich habe mir den Nova Launcher installiert und innerhalb von Stunden mein gewohntes Layout eingerichtet. Keine störenden Werbe-Popups, keine unnötigen Drittanbieter-Apps.

Kamera: Der einzige Kompromiss

Wer bei „Pro“ eine Profi-Kamera erwartet, wird enttäuscht. Die 50 MP Hauptkamera bietet weder optische Bildstabilisierung noch besonders gute Nachtaufnahmen.

Bei Tageslicht reicht sie für solide Schnappschüsse, aber schwaches Licht bringt schnell Rauschen und Farbverluste. Die Frontkamera ist ok für Gruppen-Selfies, aber wenig detailreich.

Allerdings: Die KI-Bildbearbeitung ist stark. Himmel ersetzen, störende Objekte entfernen – solche Spielereien klappen erstaunlich gut und sind für Instagram oder WhatsApp durchaus brauchbar.

Empfehlenswerte Tarife & Plattformen in Deutschland

Wer ein Poco M7 Pro kauft, braucht einen passenden Tarif. Hier meine Tipps:

  • Check24.de: Vergleichsportal mit Filtermöglichkeiten für Geräte-Bundles, Datenvolumen, Netzqualität.
  • Congstar.de: Tochter der Telekom – super Netzabdeckung, faire Preise.
  • Sim.de / WinSim.de: Sehr günstige Drillisch-Marken mit monatlich kündbaren Tarifen.
  • Saturn.de / MediaMarkt.de: Häufig Geräte+Tarif-Pakete im Angebot.
  • Notebooksbilliger.de: Vertrauenswürdiger Technik-Händler mit guter Auswahl und Finanzierungsmöglichkeiten.

Ein persönliches Fazit

Ich habe nie erwartet, dass ein Smartphone für 260 Euro mein iPhone ersetzen könnte. Doch nach einem Monat Nutzung frage ich mich ernsthaft: Warum zahlen wir eigentlich 1000 Euro für Geräte, die vieles weglassen?

Das Poco M7 Pro verzichtet bewusst auf Hype-Features wie Satelliten-Notruf, Face ID oder Edelstahlrahmen – und gibt uns stattdessen Funktionen zurück, die den Alltag erleichtern: Kopfhöreranschluss, Infrarot, Speicherkarte, Radio.

Es respektiert den Nutzer, sein Budget und die Idee, dass Technologie uns dienen sollte – nicht umgekehrt.

Vielleicht braucht nicht jeder ein „Pro Max“. Aber jeder verdient ein Gerät wie das M7 Pro – zuverlässig, praktisch, ehrlich.

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